Grinzane Cavour - Weiße Albatrüffel bringt bei Versteigerung 300.000 € für Krebsfonds ein

 

Gestern war – nach etwa einjähriger Abwesenheit – die elegante Welt im Castello Grinzane Cavour (Piemont) wieder präsent. Ein Elitenpublikum, Sternechefs, Prominenz im Vielfachen füllten den historischen Saal, selbstverständlich neben den vielen Journalisten, die vor Ort oder in der schreibenden Presse berichten. Ein Direktstream mit Hongkong resultierte im Ankauf einer Zwillingstrüffel, oder, mit der offiziellen Bezeichnung, eines „Tuber“. Das Gebot kam aus dem Hongkonger Restaurant „8 e ½“, in Händen des italienischen Gaststättenleiters Umberto Bombana.. Eine berühmte Schriftstellerin legte für 950 Gramm „Tuber“ 90.000 € hin. Insgesamt gingen für die übrigen fünf Exemplare nochmals 150.000 € ein und einmalige Sammlerstücke von Barolo- en Barbaresco-Wein brachten zusätzliche 25.000 € ein, was das schnell wachsende Interesse auf dem asiatischen Markt verdeutlicht, genauso wie die Tatsache, dass all diese Produkte qualitativ äußerst hochwertig sind.

Unter den Interessierten aus der Langhe-Region selbst wurden 34.200 € für Exemplare zwischen 250 und 400 Gramm eingenommen. Aber was lässt sich über den „tuber magnatum“, die weiße Trüffel, eigentlich erzählen?

Erst im 20. Jahrhundert, durch einen Werbegag, erlangte die weiße Albatrüffel Ansehen. Giacomo Morra schickte als Eigentümer eines Hotels/Restaurants nämlich Trüffelexemplare an berühmte Führungskräfte der Welt, Schauspieler und Artisten und verdiente damit 1933 in der Times bald den Beinamen König der Trüffel“. Tatsächlich war er es, der in Alba den Trüffelverkauf ins Leben gerufen hat.

Es gibt sechs Trüffelarten, die je in einem bestimmtem Zeitabschnitt in den piemontesischen Wald- und Haselnussgeländen gefunden werden: bianco pregiato (15. Sept. bis 31. Jan.), nero pregiato (15. Nov. bis 15. März), scorzone (15. Juni bis 30, Aug.), morzuolo (15. Jan. bis 30. April), invernale (15. Dez. bis 15. März.) und nero liscio (1. Okt. bis 31. Dez.). Das „wo“ ist ziemlich eindeutig: überall in Wäldern und nicht-kultiviertem Boden, sicherlich nicht auf Privatböden, und in waldreichen Gebieten, die weniger als fünfzehn Jahre als derartig erkannt sind.

Der Trüffelhund – übrigens fast nie ein Rassehund – wird bereits ab einem Alter von sechs Wochen für seine spätere Funktion trainiert. Eine Hündin ist für die große Arbeit ab einem Alter von einem Jahr bereit, während ein Rüde eine zweiundhalbjährige Ausbildung braucht, bis er soweit ist. Der Trüffelhund ist eigentlich der wahre Held, erst in zweiter Instanz der Trüffeljäger. Der Trüffelhund wird nach dem traditionellen Muster der Hundeausbildung belohnt: „You do something for me, You will get a biscuit in return“. Keine Trüffel, kein Keks.

Die vollständige Lebensgeschichte der Trüffel, von Sporen bis zur echten Trüffel, verläuft unter dem Boden. Sobald er aus dem Boden kommt, wird er nur noch altern und sicherlich keinen Wachstumsprozess mehr mitmachen. So hoch wie ein Baum ist, so weit können die Wurzeln wachsen. Auf diese Weise kann also letztendlich eine Trüffel gefunden werden.

Mit 4.000 Trüffeljägern in Piemont, die jährlich für ihre Lizenz zahlen, ergibt dies eine beträchtliche Summe. Bis zum 17. November 2013 läuft die Messe der weißen Albatrüffel, aber auch danach können Sie noch immer diese „Elitenware“ genießen.

Your Piedmont Expert

Karina Imschoot

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She visited Piedmont in 2006, fell in love with the region, spent holidays 4 times a year in Piedmont and finally has settled her home in Piedmont in  2012.

She lived in both places:  first Cherasco, then Barbaresco but returned to Cherasco.

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